Ein Vergleich unseres biologisch-dynamischen Organismus mit anderen Variationen von Bio bis zum Gentechnik-Bauern soll zeigen, was unserem Gemüse seine besondere Qualität gibt:
Staudenmüllers / gewöhnlicher Landbau
Arbeitsstil
Abwechslungsreiche, Initiativen fördernde Arbeit, umfangreiche, vielfältige Lernmöglichkeit für uns, MitarbeiterInnen, PraktikantInnen und Lehrlinge. Die Freude am Tun ist uns wichtig.
Sehr spezialisierte, monotone Arbeiten auf großen Schlägen, z.B. wochenlang 8 Stunden am Tag Porree putzen, monatelang nur im Tomatengewächshaus arbeiten, oder jahrelang nur Chicoreeernten und putzen. Wer mag unter diesen Bedingungen arbeiten?
Saatgut, Züchtung und Vermehrung
Wir verwenden in erster Linie biologisch-dynamisch erzeugtes Saatgut aus samenechter Neuzüchtung oder aus Erhaltungszucht bewährter Sorten aus Deutschland und den Nachbarländern. Bei vielen Kulturen selektieren und vermehren wir selbst, was uns angepasste und stabile Pflanzen mit mehr Variabilität liefert.
Aufgrund des schnelleren Wachstums, der Uniformität und des höheren Ertrages sind in der Landwirtschaft laborgezüchtete F1-Hybride und CMS-Hybride der „kleinen Gentechnik” weit verbreitet. Die Züchtung liegt meist zu Händen multinationaler Konzerne, die Vermehrung findet oft zu Dumpingpreisen in Afrika und Asien statt. Es wird unter anderem auf Läuse- und Mehltauresistenz gezüchtet.
Jungpflanzenanzucht
Wir ziehen die Jungpflanzen selbst heran, mit eigener Erde, ohne leichtlösliche Dünger und in kleinen Chargen.
Oft Zukauf aus industrialisierten Jungpflanzenunternehmen,meist in Süd-Westdeutschland (lange Transportwege), in aufgedüngtem Substrat (Torf) gezogen.
Bodenfruchtbarkeit
Ein großer Teil der Arbeitszeit wird in den Aufbau und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit investiert. Dazu gehören Tierhaltung, Kompostwirtschaft, Gründüngung, Präparateeinsatz, pfluglose Bodenbearbeitung und Pferdeeinsatz. Daraus können 400-600 Regenwürmer pro m² folgen (konventionell ca. 16 pro m²).
Bodenbearbeitung
Nicht wendend, nur lockernd und häufelnd, um das wichtige Bodenleben nicht zu stören. Mit leichten Maschinen (35 PS) oder Pferden, was geringen Druck auf den Boden bedeutet.
Oft mit schweren großen und schnellen Maschinen und tief wendend, dabei wird die gewachsene Bodenstruktur zerstört.
Pferdeeinsatz
40-50% unserer Arbeit erfolgen mit den 2 Haflingern und den 2 Kaltblutstuten. Das ist langsamer, andächtiger, ruhiger und verbraucht keine fossilen Brennstoffe.
Anderorts sind oft mittlere bis schwere Traktoren mit hoher Bearbeitungsgeschwindigkeit im Einsatz.
Düngung
Düngen heißt bei uns, den Boden beleben, mit angerottetem, präpariertem Mistkompost von der Vielfalt der eigenen Tiere, vererdetem Kompost und Pflanzenkompost.
Gründüngung mit verschiedenen Pflanzen wie Klee, Roggen, Luzernen, Lupinen, Hafer, Bohnen, Wicken, Phaceliae, Senf, Erbsen und Ölrettichen. Diese dienen den Bodenlebewesen als Futter. Mulchen, das heißt, den Boden mit altem Heu oder Grasschnitt bedecken, gegen Austrocknung und für die Versorgung der Bodenorganismen.
Der (Bio-)Dünger Sack wird geöffnet, per Düngerstreuer oder Hand ausgebracht und eingeregnet.
Biologisch-dynamische Präparate
Für die Herstellung der biologisch-dynamischen Präparate und deren Anwendung nehmen wir uns Zeit und erreichen damit die besonderen Qualitäten.
Tierhaltung
Aus oben genannten Erwägungen und zur Hofgröße passend, halten wir verschiedene Tiere. Dazu gehören sehr viele zeitintensive Arbeiten. Es gibt nur Grundfutter, kein Kraftfutter. Die Tiere bringen uns neben den offensichtlichen Vorteilen (Mist, Eier, Milch, Fleisch, Arbeitserleichterung) die Qualität der Tierseelen auf den Acker. Die Kühe, Pferde, Schafe und Hühner tragen weidend zur Verlebendigung der Erde bei.
Im Gartenbau fällt die Tierhaltung für gewöhnlich weg. Dafür werden auf den spezialisierten Höfen Tiere in Massen gehalten. Diese Hochleistungstiere haben oft keinen Weidegang, stehen auf Spaltenböden und bekommen importiertes Leistungsfutter.
Pflanzenschutz
Die Pflanzen müssen nicht vor ihren „MitbewohnerInnen” geschützt werden. Ein Teil, ca. 2% der Ernte, gehört diesen. Insekten werden als Mittler angesehen, sie haben ihre Aufgabe, die zu erkennen wir aufgerufen sind, ähnlich der Naturheilkunde beim Menschen. Aus einem gesunden, fruchtbaren Boden, mit Freude bearbeitet und vitalem Saatgut wachsen gesunde Pflanzen, wobei die Pilze im Boden bleiben.
Mit vielen konventionellen und biologischen Mitteln werden die so genannten Schädlinge meistens bekämpft: Läuse, Minierfliegen, Motten, Schnecken und Pilze. Doch diese haben ihre Aufgabe im Boden. Zum Beispiel wachsen Pilze an den zu schwachen Pflanzen hoch und bauen die Pflanzensubstanz zu Humus um.
Blumen und Wildblumen
Sonnenblumen, Ringelblumen, Flockenblumen, Nelken und diverse Stauden haben ihren Platz und ziehen Insekten, Schmetterlinge, Bienen und Hummeln an.
…werden oft aus Südamerika und Afrika dazu gekauft, wo sie in Monokulturen wachsen, da sie im Anbau unnötige Arbeit bedeuten.
Wildkräuter
…haben ihren Platz und ihre Aufgabe. Sie zeigen Vorgänge und Verhältnisse im Boden an.
…sind nur Unkräuter und werden beseitigt.
Ein Garten mit Hecken, Bäumen, Vögeln und Kindern…
Alles Lebendige braucht Pflege, Aufmerksamkeit und Zuwendung und bereichert das Leben.